eine sehr lange traurige geschichte....
Mein Name ist Gaby, ich bin am 8. März 1965 in Baden bei Wien geboren. Ich lebte mit meiner Mutter bei ihren Eltern. Da meine Mutter in Wien arbeitete, war ich die meiste Zeit alleine bei meinen Großeltern. Als ich 4 Jahre alt war holte mich meine Mutter nach Wien. Sie hatte geheiratet und somit hatte ich jetzt einen (Stief)vater. Mein Leben verlief ganz normal bis ich 10 war. Da fing es an, wenn meine Mutter nicht zu Hause war musste ich mich zu meinem Stiefvater ins Bett legen. Dann hat er mich zwischen den Beinen gestreichelt und ich musste ihm mit der Hand befriedigen. Ich wollte es nicht und sagte es ihm auch, aber er meinte nur, wenn ich es nicht mache bringt er mich um. Ich hatte natürlich Angst und machte was er von mir verlangte. Wie sollte ich auch als Kind gegen ihn ankommen. Beim nächsten mal musste ich es schon mit dem Mund machen, das gefällt ihm viel besser meinte er. Er drückte meinen Kopf immer runter, ich dachte ich ersticke. Er sagte auch immer, wenn ich jemanden etwas sage, bringt er mich um und ich glaubte ihm. Doch mit der Zeit wollte er dann mehr. Er sagte, wir machen es wie die Erwachsenen, es wird Zeit, dass ich es lerne. Er legte sich auf mich und drang in mich ein, es tat so weh und ich wollte schreien, aber er hielt mir den Mund zu und sagte "Sei ruhig". Er drohte mir mich umzubringen, wenn ich irgend jemanden etwas sagen würde und so schwieg ich aus Angst. Das ging ein Jahr lang so, ich wollte damals einfach nur sterben und keine Schmerzen mehr haben. Ich dachte mir, meine Mutter hätte es doch merken müssen, ich benahm mich doch ganz anders. Aber vielleicht wollte sie es auch nicht sehen. Nach einem Jahr hielt ich es nicht mehr aus. Ich wollte nicht mehr, dass er mir weh tut und so lief ich von zu Hause weg. Ich übernachtete bei einer Freundin, ihrer Mutter sagte ich, dass meine Familie bescheid weiß. Am nächsten Morgen ging ich mit meiner Freundin in die Schule, dort wartete schon die Polizei auf mich. Meine Mutter hatte eine Vermisstenanzeige gemacht. Die Beamten meinten, dass sie mich nach Hause bringen würden, doch das wollte ich auf keinen Fall. Ich fing so laut zu schreien an, dass ich nicht mehr nach Hause gehe, lieber würde ich sterben. Sie holten dann eine Frau vom Jugendamt, der habe ich dann erzählt, warum ich nicht mehr nach Hause möchte. Inzwischen war auch meine Mutter gekommen, sie hat mir nicht geglaubt. Mit der Frau und meiner Mutter musste ich dann zum Arzt gehen. Der hat dann festgestellt, dass ich mit meinen 11 Jahren keine Jungfrau mehr war. Wir sind dann zusammen zur Polizei und die haben eine Anzeige aufgenommen. Mein Stiefvater wurde von zu Hause abgeholt und vernommen, er hat es zugegeben. Die Frau vom Jugendamt meinte zu meiner Mutter, sie könne mich mit nach Hause nehmen, wenn sie sich von meinem Stiefvater trennen würde. Doch wie das Leben so spielt, meine Mutter wollte lieber ihn. Darauf hin musste ich ins Heim, es war in Wien. Die Schule war auch drinnen. Für mich war es als ob ich jetzt eingesperrt war, und ER sitzt gemütlich zu Hause. Für mich brach eine Welt zusammen, ich wollte nur sterben und versuchte mir das Leben zu nehmen. Es ist mir nicht gelungen. Die Alpträume in der Nacht und die ganze Situation machten mir ganz schön zu schaffen. Ich hielt den ganzen Druck nicht mehr aus und so fing ich an mich selbst zu verletzen. Ich ritzte mir in die Oberarme und Oberschenkel und wenn ich dann das Blut sah, ging es mir besser. Immer wenn es mir schlecht ging, verletzte ich mich und in dieser Zeit ging es mir wirklich nicht gut. Ein Jahr später kam der Tag der Verhandlung. Ich hoffte, dass er eingesperrt wird und ich endlich nach Hause kann. Doch es kam anders. Er hat es zwar zugegeben, aber da es das erste mal war und er ein anständiger Bürger war, der bei der Gemeinde arbeitete, kam er mit einer bedingten Strafe von 6 Monaten auf 3 Jahre davon und konnte nach Hause gehen. Nur 6 Monate bedingt, zählt ein Kinderleben denn so wenig? Er hätte daraufhin seine Arbeit verloren, aber meine Mutter hat ihm geholfen, dass es nicht passiert. Da meine Mutter bei ihm bleiben wollte, musste ich zurück ins Heim. Ich war so unglücklich und fühlte mich dort überhaupt nicht wohl, ich wollte einfach nicht da bleiben. In diesere Zeit gehörte das Selbstverletzen schon zu meinem Leben, ich konnte einfach nicht mehr aufhören. Also lief ich weg. Doch wie ihr euch denken könnt, hat mich die Polizei auch wieder gefunden und zurückgebracht. Nach einem Jahr immer wieder weglaufen, bin ich in ein anderes Heim gebracht worden, das auch in Wien war. Dort war es schon etwas besser, die Schule war außerhalb. Doch eine öffentliche Schule hat auch ihre Nachteile. Wir waren die Heimkinder und wurden immer von den anderen Kindern gehänselt. Ich hatte eine Freundin im Heim, sie war 15, also 2 Jahre älter als ich. Sie war auch schon öfters weggelaufen und diesmal gingen wir zusammen weg. Wir stiegen wie alle anderen in die Strassenbahn ein, doch bei der Schule waren wir 2 die Einzigen, die nicht ausstiegen. Sie meinte, ich solle doch mit ihr in den Prater fahren, dort sind viele Leute und es ist lustig, also fuhr ich mit. So ein Vergnügunspark ist doch was Schönes, meine Freundin zeigte mir alles, sie kannte sich hier ja aus. Wir trafen auch andere Kinder, die auch aus Heimen weggelaufen sind. Ich dachte mir noch, das hier ist anscheinend ein Treffpunkt. Meine Freundin zeigte mir auch, dass wir Mädchen beim Autodrom gratis fahren durften, und das macht vielleicht Spass. Ich wunderte mich nur, dass meine Freundin des öfteren von Männern angesprochen wurde und mit ihnen mitging, eine 1/2 Std später war sie wieder da. Ich redete sie darauf an und fragte wer die Männer sind, zur Antwort bekam ich: es sind "Freunde". Ach war ich naiv mit meinen 13 Jahren. Am Nachmittag sagte meine Freundin zu mir, sie hätte einen Platz wo wir übernachten könnten, sie hatte einen süßen Typen kennengelernt. Naja ich lernte ihn kennen und ich muss sagen, er sah gut aus, war 25 und scheinbar sehr nett. Also gingen wir mit zu ihm. Er gab uns was zum trinken und eine Zigarette ( sah aus wie eine normale Zigarette) doch nach 3 Zügen hörte ich auf, sie schmeckte irgendwie komisch. Es dauerte nicht lange und ich fühlte mich ganz komisch. Mein Mund fühlte sich an, als wenn ich beim Zahnarzt eine Spritze bekommen hätte und mir war schwindelig. Ich hörte noch, wie der Typ sagte:,, Für ein junges Mädel wie Dich werden die Kunden sicher viel zahlen." Danach kippte ich um. Ich weiß nicht wie lange ich weg war, aber als ich zu mir kam lag ein Kerl auf mir und vergewaltigte mich. Ich wollte ihn runterstossen aber ich schaffte es nicht, er schlug mich voll ins Gesicht und meinte ich solle keine Zicken machen. Ein paar mal versuchte ich mich noch zu wehren, aber irgendwann gab ich auf. Ich konnte und wollte nicht mehr, ich ließ es geschehen als ob es nicht mein Körper wäre. Ich weiß nicht wieviele Stunden vergangen sind, aber es kamen und gingen Männer und alle wollten das selbe: nur SEX. Und der Typ war immer in der Nähe, sah zu und geilte sich daran auf. Irgenwann kam dann keiner mehr und der Typ meinte, ich solle ja meinen Mund halten und keinem was sagen, sonst findet er mich und mein junges Leben wäre vorbei. Meine Freundin und ich konnten gehen, wir erzählten natürlich niemanden davon, wir redeten auch untereinander nicht darüber, ein paar Tage später hat sich meine Freundin das Leben genommen. Jetzt gehe ich 3 Jahre weiter. Ich lernte einen jungen Mann kennen, als wir uns näher kamen hatte ich natürlich Probleme damit und ich erzählte ihm meine Geschichte,er hörte mir zu und hatte Verständnis. Nach einem halben Jahr haben wir geheiratet, ich dachte, endlich habe ich auch mal Glück. Doch nach der Hochzeit war alles anders. Er arbeitete nicht und meinte ich könnte viel leichter das Geld verdienen, da ich ja damit schon Erfahrung habe. Als ich mich weigerte schlug er mich zusammen. Ich bemerkte bald für was er das Geld brauchte, er war ein Spieler.Er schlug mich täglich sogar auf offener Strasse, viele Leute sahen es, aber niemand hat mir geholfen. Ich versuchte ein paar mal wegzulaufen, doch es gelang mir nicht und die Schläge waren dann noch schlimmer. Sogar wenn ich am Boden lag trat er noch mit den Füssen nach mir. Einmal lief ich weg und versteckte mich bei meiner Mutter. Er stand draußen und hämmerte gegen die Türe und schrie, ich soll aufmachen oder er rennt die Türe ein und dann kann ich was erleben. Ich hatte Angst und rief die Polizei an. Der Beamte am Telefon meinte, er könne nichts tun, da ja noch nichts passiert sei. Meine Mutter hielt das nicht mehr aus und ließ ihn rein und ich wurde wieder zusammengeschlagen. Ich konnte mich eine Woche nicht bewegen. Ich konnte nicht mehr, ich ging zur Polizei und machte eine Anzeige. Bei der Verhandlung wurde er verurteilt und musste für 6 Monate ins Gefängnis, und ich ließ mich von ihm scheiden. Ich war also nach 9 Monaten Ehe wieder geschieden. Doch die 6 Monate gingen schnell vorbei und er wurde wieder entlassen. Er war stinksauer auf mich weil ich ihn ins Gefängnis gebracht hatte. Es ist nun mal so, wenn man jemanden nicht sehen will trifft man ihn immer wieder. So sah ich meinen Exmann natürlich auch wieder auf der Straße, besser gesagt, zu meinem Leidwesen sah er mich vorher. Er verpasste mir einen ordentlichen Schlag ins Gesicht, sodaß es mich umwarf. Als ich am Boden lag, verpasste er mir noch einen festen Tritt in den Unterleib. Er sagte dann zu mir, das hätte ich verdient, das sei dafür gewesen das ich ihm angezeigt hätte und falls ich das nochmals mache würde ich am Friedhof landen. Ich machte keine Anzeige da ich mir dachte, vielleicht ist es jetzt vorbei und ich habe meine Ruhe vor ihm. Doch ich hatte Angst auf die Straße zu gehen und wenn ich einen Mann sah der ihm ähnlich schaute, rannte ich weg und versteckte mich. Es dauerte 1 Jahr bis ich wieder einen Mann kennenlernte, dem ich vertraute, er war nett und zuvorkommend zu mir. Nach einem halben Jahr fragte er mich ob ich ihn heiraten möchte und ich sagte zu. r hatte einen guten Job und es ging auch 4 Jahre gut, doch dann zog es ihn immer mehr zum Alkohol. Am Anfang kam er nur 1 mal die Woche betrunken nach Hause, doch mit der Zeit wurde es immer öfters, dann schon täglich. So verlor er eine Arbeit nach der anderen. Ich muss dazu sagen er schlug mich nicht wenn er getrunken hatte, doch ich wollte auch keinen Sex, denn es gibt nichts Schlimmeres als einen Mann, der nach Alkohol stinkt. Also nahm er sich seinen Sex, da er meinte, es stehe ihm ja zu. Es tat ihm am nächsten Tag auch immer leid und er sagte es würde nie wieder passieren, was natürlich nicht lange hielt. Eines Tages kam er nach Hause und sagte, ein paar Freunde würden nach Thailand in Urlaub fahren. Sie fragten ihn, ob wir nicht mitfahren wollten. Er sagte zu, da er der Meinung war, ein Urlaub würde mir gut tun. Also fuhren wir mit unseren Freunden in Urlaub. Wir waren insgesamt 15 Leute, davon 4 Pärchen und 7 Männer. Es war mein 1 Urlaub und ich saß das 1 mal in einen Flugzeug, für 11 Stunden! War ich froh, als wir endlich in unserem Bungalow ankamen, wir packten unsere Koffer aus und dann gingen wir an den Strand. Ich war so glücklich, das erste Mal sah ich das Meer. Am nächsten Tag fuhren die Männer in die Stadt und wir Frauen blieben am Strand. Am Nachmittag bekam ich Hunger und dachte mir, ich gehe duschen und dann essen. Also ging ich zu unseren Bungalow, und als ich die Tür öffnete, da lag mein Mann mit einer Thailänderin im Bett und vergnügte sich, natürlich wieder mal betrunken. Er sah mich und sagte, na komm zu uns und mach mit, was mich natürlich nicht interessierte. Ich dachte mir nur besser er hat sie im Bett, als dass er sich an mir vergeht. Und so vergingen die 2 Wochen Urlaub. Zu Hause blieb dann alles beim Alten, er arbeitete ab und zu, und trank regelmäßig. Wenn er keine Freundin hatte, holte er sich seinen Sex bei mir. Nach 7 Jahren hatte ich genug und ließ mich scheiden. Ein Freund sagte, ich könne in seiner Wohnung bleiben, da er bei seiner Freundin wohnt. Manchmal kam er vorbei um sich nach der Arbeit zu duschen, und sich was zum Anziehen zu holen. Ich verließ selten die Wohnung, ich konnte einfach nicht. Panik überfiel mich, wenn ich zur Wohnungstür ging und hinausgehen wollte. Es war eine schwere Zeit für mich, ich hatte Alpträume und sah sogar meinen Stiefvater in der Wohnung obwohl er nicht da war. Eines Tages telefonierte ich mit einer Freundin, als mir ganz komisch wurde. Ich konnte nicht mehr sprechen und hörte auch nicht mehr was sie sagte. Ich weiß nicht wie lange ich so gesessen bin (später erfuhr ich, es muss eine Stunde gewesen sein), als plötzlich der Freund von mir hier war. Hier erzähle ich mal wie es aus seiner Sicht ausgesehen hat. Er kam in die Wohnung und ich saß mit dem Telefonhörer in der Hand da und reagierte auf nichts. Er legte mich aufs Bett und wollte den Notarzt rufen. Doch ich stand immer auf und schwankte in der Wohnung herum und lief immer gegen die Wand. Ich lief auch immer Richtung Fenster, er hatte Angst das ich rausspringe. Er hielt mich fest und rief den Notarzt. Als der Arzt dann kam, fragte er mich ob ich Drogen genommen hätte. Ich sagte Nein, er gab mir eine Spritze und ging wieder. Er sagte aber auch zu meinem Freund er solle mich am nächsten Tag ins Krankenhaus bringen in die Psychiatrische Ambulanz. Also fuhren wir am nächsten Tag ins Krankenhaus. Ich wurde sofort aufgenommen mit der Diagnose Akute Schizophrene Episode. Mit Tabletten wurde ich ruhig gestellt, so wie alle anderen Patienten auch. Jeden Tag 1mal eine Gruppentherapie,Gymnastik und 1 mal die Woche eine Einzeltherapie. Den Rest des Tages bin ich aufgrund der Tabletten wie ein Roboter herumgegangen, ich denke man hätte mit mir alles machen können, es wäre mir egal gewesen. Ein Freund rief mich mal am Abend am Handy an, er fragte mich ob ich betrunken bin, da ich so komisch rede. Ich sagte ihm, das sei von den Tabletten. Ein Mädchen, das auch mit mir auf der Station war, hat sich versucht das Leben zu nehmen, sie wollte sich erhängen. 2 Tage danach wurde sie entlassen. Ich dachte mir das kann es doch nicht geben, so ein Mensch braucht doch Hilfe. Nach 3 Wochen wurde ich entlassen. Wenn mich jemand fragt wofür die 3 Wochen gut waren, kann ich nur sagen, ich weis es nicht. Mir konnte auch kein Arzt sagen was genau mit mir passiert ist, oder warum. Ich wollte eine ordentliche Therapie machen also habe ich mit meiner Therapeutin gesprochen sie hat mir ein Krankenhaus genannt das eine sehr intensive 8 Wochentherapie macht. Und die habe ich dieses Jahr (2003) gemacht. Ich war 8 Wochen im Krankenhaus in einer Gruppe von 10 Personen mit unterschiedlichen Diagnosen. Es gab von Montag bis Freitag vormittags immer Therapie: Gruppengespräche, Musiktherapie, Entspannung, Bewegungstherapie, Einzelgespräch mit einem Arzt, einem zugeteilten Pfleger oder einer Schwester. Diese 8 Wochen haben schon was weitergebracht. Man beschäftigt sich sehr intensiv mit seinen verborgenen Gefühlen, seiner Seele und seinem Körper . Mir hat es geholfen, ich kann schon besser auf Menschen zugehen, habe auch weniger Probleme meine Wohnung alleine zu verlassen. Also es geht langsam bergauf.